Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

WEF-Businessjets sind auch künftig auf dem Flugplatz geduldet

ZSZ 05.12.2022 – Businessfliegerei in Dübendorf 

Die SP stört sich an den Jets auf dem Flugplatz Dübendorf. Im Kantonsrat war eine Mehrheit aber anderer Meinung. Deshalb dürfen die Kleinflugzeuge weiterhin landen und parken.

Die Businessjets des World Economic Forum (WEF) in Davos dürfen auch in Zukunft auf dem Flugplatz Dübendorf landen und dort abgestellt werden. Dies hat der Zürcher Kantonsrat am Montag beschlossen. Die SP wollte die WEF-Flugzeuge aus Dübendorf verbannen.

«Die WEF-Flugzeuge stören», begründete Kantonsrat Felix Hoesch (SP, Zürich) bei der Debatte über den Innovationspark Dübendorf den Antrag. Die Piste des geplanten Innovationsparks solle für Innovationen genutzt werden, nicht als Parkplatz. «Businessjets gehören nach Kloten.»

Für die SVP war hingegen klar, dass es der SP «nur darum geht, das WEF abzuwürgen», wie es Kantonsrat Christian Lucek (Dänikon) ausdrückte. Aber das WEF finde statt. Zudem seien das topmoderne Maschinen, die sehr wenig Lärm verursachen würden.

Die Mehrheit des Parlaments lehnte den SP-Antrag schliesslich ab. Mit 133 zu 39 Stimmen entschied der Kantonsrat, dass die WEF-Jets weiterhin in Dübendorf landen und dort auch abgestellt werden dürfen.

«Parkplatz» während der Pandemie

In der WEF-Woche starten und landen pro Tag etwa 130 zusätzliche Flugzeuge in Zürich. Ein Teil davon landet direkt auf dem Flugplatz Dübendorf und wird dort auch parkiert.

Zum «Parkplatz» wurde Dübendorf auch während der Corona-Pandemie, als die Fluggesellschaften Swiss und Helvetic einen Teil ihrer temporär stillgelegten Flotte abstellten.

Keine Begrenzung auf 16’000 Flugbewegungen

Ein Nein beschloss der Kantonsrat auch zur Forderung, den Flugverkehr auf dem künftigen Innovationspark auf 16’000 Starts und Landungen zu beschränken. «Die Menschen in der gesamten Region werden schon heute mit Fluglärm in gesundheitsschädigendem Ausmass belästigt», begründete Urs Dietschi (Lindau) den Antrag.

Die Grünen forderten zudem, den Pistenbetrieb mittelfristig komplett stillzulegen und nur noch eine Helikopterbasis zu betreiben. Dieser kombinierte Antrag hatte jedoch keine Chance.

Der Kantonsrat beschloss schliesslich, die Piste nicht stillzulegen, die Zahl der Bewegungen aber auf 20’000 zu begrenzen. Der Regierungsrat beantragte ursprünglich, dass die Zahl der Bewegungen auf dem Flugplatz auf 20’000 «ausgelegt» ist.

Mit diesem Wort wäre eine Überschreitung der 20’000 Bewegungen theoretisch möglich gewesen. Der Ratsmehrheit war dies jedoch zu viel Freiraum für die Betreiber des Innovationsparks. Für Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) ist eine Begrenzung auf 20’000 Bewegungen kein Hindernis: «Es geht auch so.»