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Lufthansa startet mit neuem Ferienflieger Eurowings Discover

20min 21.07.2021

Die Swiss-Mutter wittert das Geschäft mit Touristinnen und Touristen. Mit einer neuen Airline will der Konzern das Afrika-Geschäft beleben. Flugziele sind ebenso griechische und spanische Inseln, Ägypten oder die Türkei.

Darum gehts

  • Corona hat zu einem Umdenken bei der Lufthansa geführt.
  • Statt auf Geschäftsreisen zu setzen, setzt der Konzern verstärkt auf das Geschäft mit Touristinnen und Touristen.
  • Angeflogen werden Ziele, die vor der Pandemie wenig lukrativ waren.
  • Hinzu kommen Langstreckenflüge nach Afrika, in die Karibik und in die USA.

Mitten in der Corona-Krise hat der Lufthansa-Konzern eine neue Airline mit dem Namen «Eurowings Discover» gegründet. Was am kommenden Samstag (24.Juli) mit einem schon ausgebuchten Erstflug nach Kenia und Sansibar beginnt, soll bereits im Sommer 2022 ein mittelgrosser Ferienflieger mit 21 Flugzeugen an den Drehkreuzen Frankfurt und München sein.

600 Crewmitglieder seien bereits an Bord, berichtet Airline-Chef und Erstflug-Pilot Wolfgang Raebiger. Rund die doppelte Zahl soll noch folgen, um den etablierten Ferienfliegern wie Condor und Tuifly Konkurrenz zu machen.

Umdenken im Konzern

Bislang hat die Lufthansa das touristische Geschäft, insbesondere an ihren Drehkreuzen, meist anderen überlassen. Zu knapp waren die Start- und Landefenster, zu wichtig die Zulieferflüge für die grossen Interkontinental-Maschinen mit den vielen Geschäftsreisenden.

Corona hat das Umdenken im Konzern beschleunigt. Zwar waren Grundzüge des neuen Angebots schon vor der Pandemie geplant, doch Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist nun noch überzeugter, dass das Geschäft mit den Touristinnen und Touristen schneller wächst als die klassische Geschäftsfliegerei.

Griechische und spanische Inseln, Ägypten oder die Türkei

«Wir wollen die Einmalflieger begeistern», ist dann auch das Credo Raebigers. Die neue Gesellschaft mit dem Flugplan-Kürzel «4Y» erreicht aus dem Stand die Grösse der Tuifly. Neben den elf geplanten Langstreckenfliegern vom Typ A330 sind bis Sommer 2022 jeweils fünf Mittelstreckenjets A320 für Frankfurt und München vorgesehen.

Sie werden Ziele in Europa und Nordafrika anfliegen, die vor der Krise der Lufthansa nicht lukrativ genug waren: Griechische und spanische Inseln, Ägypten oder die Türkei. Die Langstreckenflüge gehen zunächst nach Afrika, in die Karibik und in die USA.

Gescheiterte Gewerkschaften

Mit Eurowings Discover und der Edelweiss aus der Schweiz intensiviert der Lufthansa-Konzern wieder sein, bislang arg auf Südafrika konzentriertes, Afrika-Geschäft. Der Swiss-Mutter kommt zugute, dass viele afrikanische Airlines stark angeschlagen aus der Corona-Krise kommen.

Von Mauritius bis Namibia ergeben sich so neue Möglichkeiten, sodass der neue Ferienflieger einen überproportionalen Fokus auf diese Destinationen legt. «Die grossen nationalen Carrier stehen am Boden, das eröffnet neue Marktmöglichkeiten», sagt Lufthansas Regionalmanager André Schulz.

Im ostafrikanischen Tansania gehören der Kilimandscharo-Airport sowie auch die Insel Sansibar zu den Flugzielen der neuen Lufthansa-Tochter. Zum Auftakt wird Kenias Küstenort Mombasa angesteuert. Das Beispiel der Lufthansa machte Schule – auch KLM will nun folgen.