Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Flugverkehr hat trotz Omikron zugenommen

TA 03.01.2022

In Zürich starteten und landeten im Dezember mehr als doppelt so viele Flugzeuge wie im Vorjahresmonat. Man habe genug Reserven, um die Krise zu überstehen, betont Flughafen-CEO Stephan Widrig.

Im Dezember 2021 gab es auf dem Flughafen Zürich insgesamt 13’645 Flugbewegungen. Gegenüber November hat die Zahl der Starts und Landungen dank einem regen Verkehr um die Festtage trotz der Unsicherheit durch die neue Virusvariante Omikron um gut fünf Prozent zugenommen.

Im Gesamtjahr 2021 wurden gut 125’000 Flugbewegungen verzeichnet. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr, in dem allerdings die Monate Januar und Februar noch nicht stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigt waren. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren noch fast 270’000 Flugzeuge in Zürich gestartet oder gelandet.

Oktober sticht heraus

Mit mehr als 16’000 Flugbewegungen war der Oktober der aktivste Monat des abgelaufenen Jahres. Der Tiefpunkt war im Februar mit lediglich 4000 Starts und Landungen. Dieser Wert war nur in den «Lockdown-Monaten» April und Mai 2020 letztmals unterschritten worden.

In den auf der Flughafen-Website täglich publizierten Zahlen werden alle Flüge nach Instrumentenflugregeln ausgewiesen, der sogenannte IFR-Verkehr. In diesem sind neben dem Linienverkehr auch Fracht-, Geschäfts- und Privatflüge enthalten. Die Anzahl der Flugbewegungen sagt zudem nichts über die Grösse der eingesetzten Flugzeuge und deren Auslastung aus.

Detaillierte Passagier- und Verkehrszahlen für den Dezember und das Gesamtjahr veröffentlicht der Flughafen Zürich am 12. Januar.

CEO: Haben genug finanzielle Mittel

Der Flughafen Zürich hat laut CEO Stephan Widrig genug finanzielle Mittel, um auch die Omikron-Krise durchzustehen. «Wir benötigen auch bei einem schwierigen 2022 keine Staatshilfe, abgesehen von der Kurzarbeitsentschädigung.»

Die Kurzarbeit habe «enorm geholfen, dass wir kaum Entlassungen aussprechen mussten», sagte Stephan Widrig am Montag gegenüber dem «Blick» in einem Interview. Trotz der Krise sei die Infrastruktur, die es zu warten gelte, genau gleich gross, weshalb man hier nicht beliebig Kurzarbeit machen könne. «Im Moment machen wir vor allem bei Einheiten noch Kurzarbeit, welche direkt am Flugbetrieb hängen, so etwa Busfahrer oder Airport Guides.»

Widrig äusserte sich in dem Interview auch zur Passagierzahl. «Wir rechnen 2021 mit 10 Millionen Passagieren.» Das sei weniger als ein Drittel gegenüber 2019 vor Corona. Das heisse auch, der Flughafen habe fast zwei Drittel weniger Umsatz im Flugbetrieb. Hinzu kämen tiefere kommerzielle Erträge wegen der Homeoffice-Pflicht und des geringeren Pendlerverkehrs.

Noch Jahre bis zur Normalisierung

Zum Glück habe sein Unternehmen in guten Zeiten Reserven gebildet und das Geschäft diversifiziert. Und 2021 habe man ja bekanntlich noch 900 Millionen Franken an Fremdkapital aufgenommen, um die Liquidität sicherzustellen. Dass man nach 2020 auch 2021 wohl einen Verlust in den Büchern haben werde, sei aber eine ausgemachte Sache.

Bis ein uneingeschränkter weltweiter Reiseverkehr wiederhergestellt sei, werde es noch Jahre dauern. Aktuell rechne er nicht vor 2025 damit, sagte der Manager. Und die Ausbreitung von Omikron verlängere die Krise noch, sagte er. Viel hänge aktuell davon ab, wie sehr und wie lange der Reiseverkehr eingeschränkt werde.