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Zürich - Schweiz

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Keine Südstarts geradeaus

Flughafen muss bei den geplanten Pistenverlängerungen nachbessern

Fluglärmforum Süd 09.02.2023

Flughafen muss verbindlich eine Kapazitätserhöhung ausschliessen

Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich sind nur mehrheitsfähig, wenn sie zu weniger An- und Abflügen am Abend führen. Zu den geplanten Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich zeichnet sich eine harte politische Auseinandersetzung ab. Organisationen rund um den Flughafen haben bereits einen Abstimmungskampf lanciert, bevor klar ist, ob und wie der Kantonsrat diese Vorlage inhaltlich mehrheitsfähig machen will.

Das Fluglärmforum Süd, die Behördenorganisation der Gemeinden und Städte im Süden des Flughafens, steht Pistenverlängerungen unter einer Bedingung positiv gegenüber: Die verbindliche Regelung, dass die Bevölkerung rund um den Flughafen mit den baulichen Anpassungen entlastet wird.

Mit dem aktuellen Antrag könnte der Flughafen seine Kapazität zwar erhöhen, diese Erhöhung sollte jedoch vor allem für den Abbau der Verspätungen über Betriebsschluss dienen. Die Verspätungen werden leider von Bund und Kanton seit Jahren geduldet, ohne dass etwas dagegen unternommen wird.

Selten schlägt eine Volksabstimmung vor dem Entscheid des Kantonsrats zum Antrag der Zürcher Regierung hohe Wellen. Die Ausnahme bildet aktuell die vom Flughafen Zürich beantragte Verlängerung der Pisten 28 und 32. Der Flughafen begründet den Antrag mit der Notwendigkeit, dass An- und Abflugregime stabiler machen zu können. Konkret geht es um Verlängerungen von 400 beziehungsweise 280 Metern.

«Instrument fehlt, bei Pistenverlängerungen eine Kapazitätsausweitung auszuschliessen»

Unbestritten ist, dass der Verspätungsabbau insbesondere am Abend die Bevölkerung rund um den Flughafen stark belastet. Die vorgeschlagenen Pistenverlängerungen könnten hier grundsätzlich Abhilfe schaffen, erklärt der Flughafen. «Stein des Anstosses ist das Misstrauen gegenüber dem Flughafen,» erklärt Sacha Ullmann, neuer Präsident des Fluglärmforums Süd und Gemeindepräsident von Zollikon. «Auch wenn der Flughafen beteuert, dass die Pistenverlängerungen nicht zur Kapazitätsausweitung genutzt werden, fehlt ein Instrument, welches genau dies sicherstellt», so Ullmann weiter.

Deshalb hat das Fluglärmforum Süd anlässlich eines Hearings der kantonsrätlichen Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) bereits im vergangenen Herbst eindringlich darauf hingewiesen, die Vorlage für die zu erwartende Volksabstimmung entsprechend zu ergänzen. Die KEVU, der Kantonsrat und auch der Regierungsrat sind hier gefordert, Verlässlichkeit in die Vorlage einzubauen. Angesichts der politischen Gewitterwolken, welche im Moment gegen die Vorlage auftauchen, ist der Flughafen gut beraten, seinen Antrag nachzubessern.